Nasenspitzenkorrektur
Die Form der Nasenspitze und die Öffnung der Nasenlöcher werden maßgeblich durch die paarigen Flügelknorpel gebildet. Die Flügelknorpel bestehen aus einem medialen (mittleren) und einem seitlichen (lateralen) Schenkel.
Die beiden mittleren Schenkel der Flügelknorpel bilden den Steg (Columella) zwischen den Nasenlöchern und definieren die Position (Projektion) und die Stabilität der Nasenspitze (Protektion). Eine schwache und kurze Columella kann zu einer plumpen und abgesenkten Nasenspitze führen.
Die seitlichen, lateralen Schenkel formen die Nasenflügel und beeinflussen die Position der Nasenspitze. Zusätzlich halten sie den Naseneingang offen und verhindern, dass diese beim Einatmen kollabieren und dadurch den Eingang verschließen. Wenn sie zu lang oder zu breit sind, kann dies zu einer Verlagerung der Nasenspitze nach vorn und unten führen, was regelmäßig bei Nasenspitzenkorrekturen verändert werden muss.
Die Stelle, an der die lateralen und medialen Schenkel zusammenkommen, definiert die Form der Nasenspitze und wird auch als Dom bezeichnet. Eine schwache Wölbung führt häufig zu einer plumpen Nasenspitze, während in sich verdrehte Flügelknorpel Asymmetrien in der Nasenspitze bewirken können. Die beiden Nasendome und der Übergang zu den medialen Schenkeln wird als sogenannter „Tip Diamond“ bezeichnet, da die Kontur der Knorpel an die Form eines geschliffenen Diamanten erinnert.
Das Ziel der Nasenspitzenkorrektur ist es, die Form der Flügelknorpel so zu verändern und zu positionieren, dass die Nasenspitze harmonisch zum Rest der Nase und des Gesichts passt. Dies kann durch Resektion (Entfernung von Teilen) der Knorpel und durch Umformen der Knorpel durch spezielle Nahttechniken erreicht werden, wobei dünne, resorbierbare Fäden verwendet werden.
Es gibt eine Vielzahl von Nahttechniken für die Nasenspitze, darunter Domnähte, Symmetrierungsnähte, die Tongue-in-grove-Naht etc.
Bei hängenden Nasenspitzen besteht häufig ein Missverhältnis zwischen der Länge der medialen und lateralen Flügelschenkel. In diesen Fällen kann die Position des Domes durch eine spezielle Domnaht (Lateral steal-Technik) von der Mitte zur Seite verlagert werden, wodurch der laterale Schenkel sich zu Gunsten des medialen verkürzt und die Nasenspitze nach oben rotiert.
In Fällen von schwach ausgeprägten medialen Schenkeln kann es notwendig sein, kleine Knorpelstreifen aus der Nasenscheidewand (Columella strut graft) einzuarbeiten, um die Stabilität zu unterstützen.
Eine Fehlposition der medialen Schenkel kann zu einer sogenannten „hanging columella“ führen, bei der die medialen Schenkel zu weit vor der Vorderkante der Nasenscheidewand positioniert sind. Die medialen Flügelschenkel bilden mit der Vorderkante der Nasenscheidewand eine Art lockeres Gelenk, welches durch dazwischenliegendes Bindegewebe verbunden ist.
Die Beschaffenheit, beziehungsweise die Dicke des Hautmantels über der Nasenspitze, bedarf bei der Korrektur besondere Aufmerksamkeit. Im Vergleich zum knorpeligen und knöchernen Nasenrücken ist die Haut der Nasenspitze oft dicker und weniger flexibel. Dies muss bei der Planung und Durchführung der Operation berücksichtigt werden.
Eine dünne Haut kaschiert weniger, dadurch können Unebenheiten und Asymmetrien in den Stützstrukturen deutlich werden. Eine dicke Haut legt sich nicht zureichend an das darunter liegende Stützgerüst an. Daher erfordert die OP viel Erfahrung des Chirurgen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.