Nasenformen
Landmarken
- Glabella: Der Punkt zwischen den Augenbrauen, markiert den Anfang des Nasenrückens.
- Nasion: Der Übergangspunkt zwischen Stirn und Nasenrücken, direkt unterhalb der Glabella.
- Rhinion: Der untere Punkt des Nasenknochens, wo der knöcherne Teil in den knorpeligen übergeht.
- Supratip Breakpoint: Ein Punkt knapp über der Nasenspitze, der eine leichte Abwärtsneigung oder Unterbrechung der Nasenlinie zeigt, wichtig für die Spitzenform.
- Spitze: Die äußerste Spitze der Nase, definiert durch die Flügelknorpel.
- Columella: Das Gewebe zwischen den Nasenlöchern, sichtbar unter der Nasenspitze, beeinflusst sowohl die Ästhetik als auch die Funktion der Nase.
Nasenrücken
Der Nasenrücken ist das obere Segment der Nase, das von der Nasenwurzel bis zur Nasenspitze reicht. Er umfasst die oberen zwei Drittel der Nase und endet am Supratip Breakpoint. Dieser Punkt ist entscheidend, da er die Stelle markiert, wo der Nasenrücken in die Nasenspitze übergeht, und oft eine leichte Abwärtsneigung oder eine Unterbrechung der Nasenlinie zeigt. Diese Unterbrechung oder Neigung ist wichtig für die ästhetische Wahrnehmung der Nase, da sie die Nasenspitze von der Linie des Nasenrückens abhebt und somit eine bessere Definition der Nasenspitze ermöglicht.
- Oberstes Drittel: Dieser Teil des Nasenrückens besteht aus Knochen und ist für die Struktur und Stabilität des Nasenprofils verantwortlich.
- Mittleres Drittel: Hier ist der Nasenrücken hauptsächlich aus Knorpel aufgebaut, was eine gewisse Flexibilität und Formbarkeit bieten, die bei chirurgischen Eingriffen genutzt wird.
Es gibt verschiedene Formen des Nasenrückens, die bei Nasenkorrekturen häufig berücksichtigt werden:
- Gerader Nasenrücken: Hier verläuft der Nasenrücken ohne Kurven oder Beulen in einer geraden Linie, was oft als ästhetisch ideal gilt und einen harmonischen Übergang von der Stirn zur Nasenspitze bietet.
- Konkav gekrümmter Nasenrücken: Diese Form zeigt eine Krümmung oder Wölbung, die die Nase in einem Profilbild auffälliger erscheinen lässt. Dies kann durch genetische Faktoren oder durch Verletzungen wie Nasenbrüche entstehen. Es ist die häufigste Form, wenn es um Nasenhöcker geht, die oft bei Rhinoplastie angegangen werden.
- Konvex durchhängender Nasenrücken: Hier hängt der Nasenrücken nach unten, was das Gesicht älter oder müder wirken lassen kann. Diese Form kann bei einer sogenannten Sattelnase oder Boxernase vorkommen, oft als Folge von Verletzungen oder postoperativen Komplikationen. Eine durchhängende Nase kann auch mit einer eingeschränkten Atmungsfunktion einhergehen, da die Struktur der Nase die Atemwege beeinträchtigen kann.
Nasenspitze
Die Nasenspitze ist das unterste Segment der Nase und besteht hauptsächlich aus Knorpel, speziell den Flügelknorpeln. Diese Knorpel sind für die Form und die Projektion der Nasenspitze verantwortlich und können das Gesamtbild der Nase erheblich beeinflussen.
- Spitzendefinition: Dieser Begriff beschreibt, wie klar und präzise die Konturen der Nasenspitze definiert sind. Eine gute Spitzendefinition bedeutet, dass die Nasenspitze gut geformt, scharf und deutlich abgegrenzt ist, was zu einem definierten und oft als ästhetisch ansprechend empfundenen Aussehen führt. Eine schlechte Spitzendefinition hingegen kann die Nasenspitze unscharf oder ungenau erscheinen lassen.
Hier sind einige typische Formen der Nasenspitze:
- Spitze Nasenspitze: Eine scharfe, definierte Spitze kann das Gesicht jünger und lebendiger erscheinen. Diese Form zeigt eine hohe Spitzendefinition, wodurch die Nasenspitze klar von der übrigen Nase abgegrenzt wird.
- Breite Nasenspitze: Wenn die Nasenspitze breit ist, kann dies das Gesicht breiter erscheinen lassen. Hierbei mangelt es oft an Spitzendefinition, was zu einem weicheren, aber weniger definierten Aussehen führt.
- Stumpfe, Abgerundete Nasenspitze: Oft als „bullöse“ Nase bezeichnet, bietet diese Form eine weiche, weniger auffällige Erscheinung. Eine stumpfe Nasenspitze hat typischerweise eine geringere Spitzendefinition, was zu einem weniger markanten Profil führt. Diese Form kann zwar weniger auffällig sein, aber auch den Eindruck eines weniger definierten und prägnanten Gesichts erzeugen.
Alar Base
Die Alar Base bezieht sich auf die Basis der Nasenflügel, also den Punkt, an dem die Nasenflügel den Nasenrücken treffen. Diese Struktur zeigt besonders stark ausgeprägte ethnische Unterschiede. Die Hautdicke spielt hier eine bedeutende Rolle, da die Alar Base im Wesentlichen keine knorpelige Unterstützung hat, sondern hauptsächlich von der Haut und dem darunterliegenden Weichteilgewebe bestimmt wird.
- Breite Alar Base: Breite Nasenflügel können das Gesicht weniger harmonisch wirken lassen, besonders bei Personen mit schmaleren Gesichtszügen. Dies ist häufig bei afrikanischen, arabischen und asiatischen Nasenformen zu beobachten, wo die Nase oft eine breitere Basis hat, die im Verhältnis zum Rest des Gesichts hervortreten kann. Bei Korrekturen, um die Alar Base zu verkleinern, muss oft Haut reseziert werden, was zu sichtbaren Narben führen kann.
- Schmale Alar Base: Eine schmale Basis kann die Nase länger erscheinen lassen, was nicht immer als ästhetisch ansprechend empfunden wird. In extremen Fällen kann eine sehr schmale Alar Base auch die Nasenatmung behindern, da der Luftstrom durch zu eng gewordene Nasenlöcher eingeschränkt wird.
- Asymmetrische Alar Base: Unterschiedliche Größen oder Formen der Nasenflügel können das Gesicht ungleichmäßig erscheinen lassen. Die Asymmetrie kann durch eine Abweichung des Septums (der Mittellinie, die die Nasenlöcher trennt) verursacht werden, was auch funktionelle Atemprobleme mit sich bringen kann. Diese Asymmetrie ist häufig bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu beobachten.
- Hanging Alar: Dies bezieht sich auf eine Nasenflügelkante, die nach unten hängt und über die Columella (das Gewebe zwischen den Nasenlöchern) hinausgeht. Dies kann das Aussehen der Nase verändern, indem es die Projektion der Nasenspitze beeinflusst und das Nasenprofil weniger harmonisch wirken lässt. Eine „Hanging Alar“ wird oft bei Nasenoperationen korrigiert, um ein natürlicheres und ästhetischeres Ergebnis zu erzielen.
Bei der Beurteilung und Korrektur der Alar Base ist es wichtig, sowohl die ästhetischen als auch die funktionalen Aspekte zu berücksichtigen, um ein harmonisches und gesundes Nasenprofil zu erreichen.
Ethnische Unterschiede
- Kaukasisch: Charakterisiert durch eine schmale Nasenbasis und einen hohen, oft geraden Nasenrücken, mit dünner Haut, die Details gut zeigt.
- Arabisch: Breitere Nasenbasis, kräftiger und manchmal gebogener Nasenrücken, dicke Hautbeschaffenheit.
- Asiatisch: Flacher Nasenrücken, weniger Projektion der Nasenspitze, dicke Haut, die die Feinheit der Knorpelstrukturen verdeckt.
- Afrikanisch: Breite Nasenbasis, flacher Nasenrücken, sehr dichte Haut, was die Formung der Spitze und die Feinheit der Nasenform erschwert.
Angeborene / erworbene Deformitäten
- Angeboren: Die Nasenform kann genetisch bedingt sein und durch ethnische Merkmale beeinflusst werden.
- Erworben: Veränderungen der Nasenform können durch Verletzungen, Unfälle oder chirurgische Eingriffe entstehen.
Schiefstände und Asymmetrien
Ein Schiefstand der Nase oder einzelner Teile (knöchern, knorpelig, Spitze) kann durch verschiedene Gründe auftreten:
- Posttraumatisch: Nach Unfällen oder Verletzungen kann die Nase seitlich verschoben sein. Auch iatrogene Schiefstände, also solche, die durch vorherige Operationen verursacht wurden, sind möglich.
- Kongenital: Einige Menschen werden mit Asymmetrien geboren, die sich durch die natürliche Nasenentwicklung manifestieren.
- Funktionelle Probleme: Ein Schiefstand kann auch Atemprobleme verursachen, da die Luftströmung durch die veränderte Struktur beeinträchtigt wird.
Hautbeschaffenheit
Die Beschaffenheit der Haut auf der Nase spielt eine große Rolle bei der Heilung und dem Endergebnis einer Nasenkorrektur:
- Dünne Haut: Sie zeigt leichter Knorpel- oder Knochenstrukturen, was zu einer präziseren Darstellung der neuen Nasenform führt. Jedoch erhöht dies das Risiko, dass kleine Unregelmäßigkeiten sichtbar werden, da dünne Haut weniger Veränderungen toleriert. Kleine Asymmetrien oder Konturenfehler sind hier sofort sichtbar. Der Einsatz von Gewebe als Camouflage kann helfen, diese Unregelmäßigkeiten zu kaschieren.
- Dicke Haut: Kann die Definition der Nasenspitze und des Nasenrückens verringern, da sie weniger formbar ist. Die Ergebnisse einer Nasenkorrektur sind unter dicker Haut weniger deutlich, da sie die Feinheiten der neuen Struktur kaschiert. Allerdings hilft dicke Haut auch dabei, kleinere Fehlanpassungen des Stützgerüsts zu verbergen. Es kann schwieriger sein, die Definition der Spitze zu erhöhen, da die dicke Haut die Feinarbeit weniger sichtbar macht.
- Ölige Haut: Kann postoperative Veränderungen wie Narben oder Rötungen verstärken, da sie zu einer langsameren Heilung und einer erhöhten Tendenz zu Keloiden führen kann.
- Extremfall Rhinophyma: Diese Erkrankung, oft fälschlicherweise als „Säufernase“ bezeichnet, führt zu einer Verdickung und Vergröberung der Nasenhaut durch tiefe Poren und übermäßige Drüsensekretion. Der Begriff „Säufernase“ ist irreführend, da Alkoholmissbrauch nicht die Ursache, sondern nur ein möglicher Faktor ist. Die eigentliche Ursache liegt in der Hypertrophie der Talgdrüsengänge.
Diese Aspekte der Nasenform und -beschaffenheit sind entscheidend bei der Planung und Durchführung von Nasenkorrekturen, um ein harmonisches und natürliches Ergebnis zu erzielen, das sowohl ästhetische als auch funktionelle Verbesserungen bietet. Bei manchen Hautproblemen sollten medikamentöse Vor- und Nachbehandlungen in Erwägung gezogen werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
- Dünne Haut verzeiht weniger Unregelmäßigkeiten des Stützgerüsts: Hier ist Präzision und Feinarbeit bei der Chirurgie entscheidend, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Der Einsatz von Gewebe als Camouflage kann helfen, Unregelmäßigkeiten zu kaschieren.
- Dicke Haut kaschiert Veränderungen des Stützgerüsts: Sie kann kleinere Fehlanpassungen verstecken, was die chirurgische Technik etwas flexibler gestaltet. Allerdings ist es schwieriger, die Definition der Spitze zu erhöhen.
- Moderne Methoden wie Rhinodese: Diese Technik macht dicke Haut besser handhabbar, indem sie praktisch eine „Art Verklebung“ der Haut an das Stützgerüst erzielt, wodurch die Formbarkeit und die Präzision der Operation verbessert werden.